Nach der Auswertung aller Ideen von der öffentlichen Beteiligung hat das Büro »Munder und Erzepky« den Plan für die Erneuerung unserer Außenanlagen vorgelegt. Nachdem der Kirchengemeinderat dem Konzept zum »Bewegten Kirchhof« bereits im Oktober zustimmte, hat gestern der Quartiersbeirat Neugraben-Fischbek den Plan ebenfalls befürwortet.
Wir freuen uns, dass nun die Ausführungsplanung und danach die Umsetzung beginnen kann.
Die Außenflächen der Cornelius-Kirchengemeinde sollen
überarbeitet werden. Das Ziel ist, das Gelände zum Stadtteil hin zu öffnen und
durch die Erweiterung der Nutzungsmöglichkeiten die Aufenthaltsqualität zu
steigern.
Die Cornelius-Kirche liegt mitten im historischen Ortskern
des Dorfes Fischbek. Sie wurde in den Jahren 1962 – 1964 auf der Hofstelle „Wittenshof“
errichtet. Dabei wurde auf der Südseite zum Fischbeker Weg hin der alte
Eichenhain als große Naturfläche mit den alten Dorfeichen erhalten. Auf der
südöstlichen Seite verläuft das Bett der namensgebenden Fischbek. Diese Flächen
sollen auch künftig unverändert bleiben.
Westlich der Kirche verlaufende Wege dienen als fußläufige
Zuwegung zur Kirche, zum Gemeindehaus und zum Pfarrhaus, nördliche der Kirche
befindet sich der große Kirchhof. Bereits bei der Planung der Cornelius-Kirche
wurde berücksichtigt, dass sie als Standortkirche der Militärseelsorge in der
Röttiger-Kaserne mitbenutzt werden sollte. Bis zur Schließung der Kaserne im
Jahr 2004 hatte der Kirchhof auch die Funktion, dass die Soldaten zu
Standortgottesdiensten und zu öffentlichen Gelöbnisfeiern auf dem Kirchhof
antreten konnten. Der Belag aus Waschbetonplatten mit seiner sehr groben
Oberfläche war dafür ein geeignetes Material.
In den zurückliegenden Jahren hat sich das Konzept der
Kirchengemeinde weiterentwickelt. Die Öffnung in den Stadtteil, das Engagement
für das Gemeinwesen und die Zusammenarbeit mit anderen Akteuren im Quartier sind
wichtiger geworden.
Nun soll die Aufenthaltsqualität des Geländes weiterentwickelt
werden. Das Außengelände soll nicht allein ein Entrée zu Kirche und
Gemeindehaus sein, sondern eignet sich als öffentlicher Ort für Aktivität,
Kommunikation und Erholung.
Durch die Öffnung zum alten Pfarrgarten und eine neue
Wegeführung im Innenhof werden Flächen geschaffen.
- Der bereits vorhandene Kleinkinderspielplatz
kann auf diesen Flächen erweitert werden.
- Es entsteht Platz für eine Boulebahn.
- Hochbeete schaffen die Möglichkeit für
gemeinschaftliches Gärtnern.
- Sitzmöglichkeiten, z.T. mit Tischen laden zum
Verweilen ein.
- Weitere Sitzbänke direkt am Fischbeker Weg
dienen älteren Menschen als Rast auf dem viel genutzten Einkaufsweg zwischen
der Sandbeksiedlung und dem Discounter an der Cuxhavener Straße – Ecke –
Borchersweg.
- Die Sitzmöglichkeiten sollen auch den Wanderern
auf dem Heidschnuckenweg und dem Europäischen Fernwanderweg 1, welche direkt am
Kirchengrundstück verlaufen, als Rast angeboten werden.
Der Kirchhof soll ein neues Pflaster erhalten, um ihn als
große und vielfältig nutzbare Fläche zu erschließen. Wichtig ist dabei eine
neue Oberflächenqualität des Belags, die weniger rau ist ohne glatt zu werden.
So ist sie besser geeignet zum Laufen und Spielen als auch zum Befahren z.B.
mit Bobbycars oder Rollschuhen.
Das Pflaster soll Rasterlinien erhalten, die sich in
vielfältiger Weise als Spielfelder für die unterschiedlichsten Spiele eignen.
Das dafür benötigte Spielgerät soll in einem Spielgerätehaus verwahrt aber auch
zugänglich gehalten werden. Die „Stadtfinder“ haben für die Nutzung als
multifunktionale Spielfläche ein umfangreiches Konzept entwickelt und in
mehreren Veranstaltungen bereits erprobt. Folgende Spiele könnten auf dem Platz
realisiert werden: Mölkky, Kubb, Sudoko, Puks, Cornhole, Cross-Boule,
Reifencurling u.a. Ein wichtiges Kennzeichen all dieser Spiele ist, dass sie
von allen Generationen und sehr gut auch generationenübergreifend gespielt
werden können.
Weil der Kirchhof weiterhin unmöbliert bleibt, eignet er
sich nach wie vor auch für etablierte OpenAir-Veranstaltungen wir Freiluftgottesdienste,
Flohmarkt, Gemeindefeste, Spielfläche der Kinder- und Jugendgruppen.
Viele neue Ideen wie ein OpenAir-Kino, sommerliche Tanzveranstaltungen
unter freiem Himmel und anderes sind im Laufe der Projektentwicklung entstanden
und können auf der flexibel zu nutzenden Fläche stattfinden.
Die besondere Lage des Kirchengrundstücks mitten im
historischen Dorfkern und am Lauf der Fischbek machen es zu einem Ort, an dem
sich die Stadtteilidentität verortet. Schon immer wurde das Grundstück aber
auch das Gemeindehaus und die Kirche von anderen Vereinen und Einrichtungen im
Stadtteil mitgenutzt, sodass diese integrierende Funktion des Ensembles nicht
eine Idee für die Zukunft sondern bereits etablierte Tradition ist. Durch die
nun geplante Entwicklung des Außengeländes sollen diese Möglichkeiten deutlich
erweitert werden. Das Außengelände der Kirche kann zu einem Ort individueller
und spontaner Freizeitgestaltung, zu einem alltäglichen Begegnungsort und zu
einem zentralen Forum im öffentlichen Raum werden.