Tag der Reformation

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Viele Jahre lang feierten wir das Reformationsfest gemeinsam mit unseren Nachbarn als Abendgottesdienst. Im letzten Jahr wurde der 31. Oktober in Hamburg ein gesetzlicher Feiertag und erhielt den Namen »Tag der Reformation«.

Dass die Hamburgische Bürgerschaft so beschlossen hat und einen gesetzlichen Feiertag bestimmte, der eine lange evangelische Tradition hat und sich bezieht auf den Thesenanschlag von Martin Luther am 31. Oktober 1517 ist ein Statement voller Wertschätzung für das Wirken unserer Kirche für die ganze Gesellschaft, denn längst nicht alle Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt sind evangelischen Glaubens.

Wir meinen, diese Entscheidung der Bürgerschaft braucht eine Antwort und einen Umgang mit diesem Feiertag, die höflich sind und respektvoll auch allen gegenüber, die nicht in der evangelischen Tradition ihre Heimat haben:

Wir laden ein zu einem Jahresempfang am 31. Oktober um 11 Uhr in die Cornelius-Kirche, Dritte Meile 1, Hamburg-Fischbek.

Wir laden alle unsere Gemeindeglieder ein und ganz ausdrücklich auch alle anderen – alle unsere Nachbarinnen und Nachbarn in Süderelbe. Wir laden die Vertreterinnen und Vertreten von Vereinen, Verbänden, Schulen, Initiativen, politischen Parteien usw. ein. Natürlich feiern wir zu Beginn einen Gottesdienst, aber wir feiern ihn so, dass sich niemand befremdet fühlen muss. Wir haben Karsten Polke-Majewski, einen Journalisten von ZEIT ONLINE / DIE ZEIT, eingeladen, die Predigt zu halten, und das Thema lautet: »Von der Macht der Worte.«

Das ist ein Thema voller Aktualität. Nachrichten, Meldungen, die modernen Medien, aber auch Fakenews und eine ungekannte Verrohung der Sprache prägen das Zusammenleben. Und zugleich ist es auch ein sehr evangelisches Thema, das Wort, das verständliche Wort ist ein zentraler Begriff der reformatorischen Theologie.

Musikalisch wird dieser Gottesdienst die ganze Vielfalt darstellen, Musik unserer Tage zusammen mit Chorälen aus der Zeit Martin Luthers.

Und dann gibt es einen Empfang – den Jahresempfang der evangelischen Kirche in Süderelbe mit vielen Gesprächen und auch der Möglichkeit, Thesen für unsere Zeit zu formulieren und »anzuschlagen«.

Papier und Stifte werden bereit liegen, aber wer mag kann auch einen »Thesenanschlag online« wagen. Am 31. Oktober wird ab ca. 11:45 auf der Internetseite 31oktober.de eine Funktion zum Posten und Lesen von Thesen freigeschaltet. So kann man sich mit einbringen auch dann, wenn man an der Veranstaltung nicht teilnehmen kann.

Und wer mag ist dann noch eingeladen zu einem Teller Kürbis- oder Gulaschsuppe – Essen allerdings ist online nicht möglich 🙂