sonnenbeglänzter Altar der Cornelius-Kirche

Die Kirche kann was ab und geht nicht gleich unter …

veröffentlicht am

Die Kirche kann was ab und geht nicht gleich unter … auch nicht, wenn wir noch eine Weile geduldig sind und das unsrige dazu beitragen, dass Menschenansammlungen vermieden werden.

Wir schätzen an unserer Evangelischen Kirche in Deutschland, dass in ihr unterschiedliche Ansichten und Handlungsweisen möglich sind. Der Kirchengemeinderat in Fischbek war sich in dieser Frage jedoch ganz und gar einig und hat einstimmig beschlossen, dass wir von Gottesdiensten und anderen Versammlungen noch eine Zeitlang und vorerst bis zum 18. April absehen wollen.

Das heißt nun nicht, dass Ostern für uns weniger wichtig wäre als für andere. Aber noch viel wichtiger als die Gottesdienste selbst ist, dass Christus unser Leiden geteilt hat und dass er von den Toten auferstanden ist. Das ist so eine starke Hoffnungsbotschaft. Die muss gesagt und geteilt werden, und sie will auch gefeiert werden. Wir finden, das gelingt noch besser, wenn man dabei alles tut, was das Leben schützt.

Der Wechsel der Jahreszeiten und die Zeichen der erwachenden Natur sind etwas Wunderbares – gerade zu Ostern. Aber wenn es gute Gründe gibt, dann ist es kein Problem, ein Fest zu verschieben. Man kann Osterchoräle auch im Sommer oder noch später singen – ja, irgendwann werden wir sie auch wieder singen können, und das ist ohnehin viel schöner! Wollen wir darauf nicht warten? Versprochen: Wir holen das nach!

Und wie kommen wir nun mit unserem Glauben und unserem Zweifel durch diese schlimme Zeit? Ein paar Hilfen gibt es:

  • Die Glocken läuten jeden Tag. Sie erinnern uns, dass Gott bei uns ist.
  • Die Cornelius-Kirche ist geöffnet jeden Tag. Sie wird nicht überrannt, sie ist kein Touristenziel. Sie ist ein Refugium für alle, deren Gemüt nach Ruhe, Trost und Zuversicht sucht. Komm einfach, geh hinein in diese Stille.

Und wenn irgendetwas ist, dann sind wir da für dich! Und damit das wirklich jede und jeder weiß, haben wir in diesen Wochen allen unseren Gemeindegliedern Post geschickt. Es war uns zu einfallslos, allen den gleichen Brief zu schicken, deshalb gab’s ein ganzes Bündel von Briefaktionen:

  • Familien mit Kindern bekamen den Home-Kindergottesdienst mit Geschichten, Bildern, Basteleien.
  • Die Über-80-Jährigen bekamen Post und ganz praktische Unterstützung zum Buchen von Impfterminen. Wir konnten viele Termine vermitteln und haben dabei heraus gefunden, dass die Impfkampagne deutlich besser funktioniert als wir vorher dachten.
  • Wir haben viele Briefe mit Samentütchen verschickt. Wer jetzt Blumen sät, hat den Glauben an wärmere und bessere Zeiten noch nicht verloren und freut sich schon heute auf die Blüte.
  • Unser CHORnelius kann derzeit nicht proben. Was haben sie gemacht? Rezepte ausgetauscht, gleichzeitig gekocht und online diniert. Und dann wurden aus Rezepten Briefe.
  • Apropos Musik – hören kann man das neue Jahreslied unter jahreslied.de, wir haben das Notenblatt aber auch als Brief verschickt.
  • Nicht jede Aktion muss man selbst erfinden. Wir haben die #hoffnungswege unserer Nordkirche verbreitet. Mit dem Armband werden 300 Menschen in Fischbek #hoffnungsträger.
  • Die Lesepredigt verschicken wir zum Wochenende nicht nur als PDF sondern auch ganz analog auf schönem Papier.
  • In den kommenden Tagen werden werden viele Gemeindeglieder ein Heft zum Osterfest in ihren Briefkästen finden
  • und andere einen Gruß, der ihnen helfen mag, dass der Geduldsfaden nicht reißt – eine Lakritzschnecke gibt’s dazu.

Also, die Kirche ist immer noch da, die Türen sind geöffnet, wir schicken unsere Grüße in jede Wohnung, jedes Haus. Zum Osterfest wird es wieder ein Video geben, aber vorher kommt noch die Stille Woche.

Sei behütet, bleib gesund und bewahre dir ein fröhliches Herz.
Gerhard Janke