Wir werden sie nie vergessen
Der letzte Sonntag im Kirchenjahr hat zwei Namen: »Totensonntag« und »Ewigkeitssonntag« – beides gehört zusammen. Wir glauben, dass unsere Verstorbenen nicht ausgelöscht sind, nicht aus und fort und vergangen für alle Zeit. Wir glauben an ein neues Leben, das geheimnisvoll unbekannt ist und unvorstellbar und ewig in Gottes neuer Welt.
Aber noch ist es nicht so weit. Wir geben unserer Trauer und dem Abschied und unserer ganzen Unsicherheit den Raum, den wir brauchen. Wir feiern einen Gottesdienst um 11 Uhr in unserer Kirche. Wir nennen viele Namen. Wir versuchen uns an Gesichter, Stimmen und das wunderbare und schmerzlich vermisste Miteinander zu erinnern. Wir zünden viele Kerzen an.
Die Kirche ist recht kühl, aber in warmer Kleidung werden uns die Kerzen und die Gesichter der anderen und die Weite des Raums und die Lieder und die Musik gut tun.
Um 14 Uhr kommen wir dann noch einmal auf dem Fischbeker Friedhof zusammen. Die Choräle des Posaunenchors schallen über die Gräber zusammen mit den Worten von der Ewigkeit und vom Leben.