Fischbeker Mahn- und Ehrenmal
Inschrift am Fischbeker Mahnmal auf dem Kirchhof der Cornelius-Kirche von 1980

Wenn alle traurig sind.

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Wenn alle traurig sind, dann ist das etwas anderes, als wenn alle wütend sind.

Die Traurigkeit ist voller Schmerz und voller Liebe, und manchmal kann daraus eine große Kraft wachsen.

Wenn alle traurig sind, dann ist Volkstrauertag.

Es gibt Jubiläen, die man nicht feiert, an die man aber erinnern soll – wegen der Corona-Pandemie nun ein Jahr später:

Am Volkstrauertag 1980 wurden zum ersten Mal Kränze am Mahnmal auf unserem Kirchhof niedergelegt. Das ist jetzt genau 40 + 1 Jahre her.

Auf Französisch heißt 40 »quarante«. Davon leitet sich das Wort »Quarantäne« ab. Im 14. Jahrhundert wurden erstmals vierzigtägige Isolationsperioden zur Vermeidung von Pestepidemien verhängt.

Die Vereine und Verbände, die 40 Jahre lang gemeinsam des Leids dieser Welt gedachten, werden in diesem Jahr wieder ihre Kränze am Mahnmal niederlegen. Das Leid der Welt aber, das es zu tragen gilt, muss man auch irgendwo hin tragen. Darum feiern wir um 11 Uhr Gottesdienst. Die Kränze tragen wir ans Ehrenmahl, das Leid selbst aber legen wir Gott vor die Füße.

Ich wünsche Euch allen Liebe und Trost in diesen Novembertagen
Gerhard Janke