Ochs und Esel
Den einen nennt man dumm und störrisch, den anderen einen sturen Dickkopf. Aber Weihnachten gewinnt man einen neuen Blick:
Da stehen die beiden, Ochs und Esel, an der Krippe und werden zu Gefährten der heiligen Familie. Die Wärme ihrer großen Leiber und das Kauen ihrer mächtigen Kiefer verbreiten eine behagliche Atmosphäre. Und dann diese Augen!
Der Esel hat sie geschlossen, er ist ganz versunken, er schaut nach innen, er träumt von den Wegen, auf denen er das Kind und den Friedefürsten noch tragen wird.
Und der Ochs – wie der guckt! Ich muss an das Weihnachtslied denken, in dem es heißt: »Ich sehe dich mit Freuden an und kann mich nicht satt sehen.«
Die beiden, Ochs und Esel, sind ja gar keine Dumm- und Dickköpfe!
Und wir Menschen? Sind wir womöglich die Dummköpfe … Fragezeichen?
Manchmal denkt man das. Aber Gott sieht es anders. Gott glaubt immer noch an die Menschen und wird selbst einer. Und wir können das auch, nicht dumm und angriffslustig sein, sondern kluge und einfühlsame Menschen werden.
So wünsche ich allen ein glückliches und gesegnetes Weihnachtsfest.
Gerhard Janke