Schriftzug: Ich schenk Dir ein Lied

Jahreslied 2016

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Das Lied »Himmel, Erde, Luft und Meer« beschreibt in fünf Strophen die Schönheit der Schöpfung, um in solcher Andacht der Natur dann in der letzten Strophe das Gotteslob anzustimmen. Und man könnte fragen, ob dieses Lied – bzw. unsere Auswahl für das Jahreslied 2016 – nicht vielleicht ein wenig zu naiv optimistisch ist angesichts der Probleme unserer Zeit.

Die Zeit des Liederdichters jedoch war keineswegs erfreulicher. Joachim Neander wurde unmittelbar nach dem 30. Jährigen Krieg geboren. Europa war verheert und lag am Boden, marodierende Truppen mordeten und plünderten, was übrig geblieben war, die Pest und andere Krankheiten trafen die Menschen als weitere Geißeln. Neander verlor seine Eltern früh, konnte sein Studium aus Geldmangel nicht zu Ende führen, schlug sich als Hauslehrer und Erweckungsprediger durch, erfuhr aber auch darin viel Gegenwind. Im Alter von nur 30 Jahren starb er an einer nicht näher bekannten Krankheit.

Nein, dieses Lied ist nicht gedichtet, um die Nöte der Zeit zu übertünchen. Aber der Mut, den man braucht, um die Aufgaben des Tages anzupacken, braucht Nahrung und Motivation. Joachim Neander und viele nach ihm haben entdeckt, dass die Betrachtung der Schönheit des Himmels, der sich auch über einer geschundenen Welt wölbt, das Herz dankbar und ehrfürchtig macht und es stärkt, um als Gehilfe des Schöpfers in die Hände zu spucken und den Garten der Welt zu pflegen.

 

Mit herzlichen Grüßen
das Team der Cornelius-Kirchengemeinde

Meike Barnahl, Pastorin (Sopran)
Susanne Jönsson, Gemeindesekretärin (Sopran)
Stefanie Jürgensen, Spielkreisleiterin (Sopran)
Janina Pfaffner, Religionspädagogin (Alt)
Angela Lindmüller, Religionspädagogin (Alt)
Wolfgang Voigt, Pastor (Tenor)
Jan Keßler, Popularkirchenmusiker (Tenor, Bass)
Gerhard Janke, Pastor (Bass)

Himmel, Erde, Luft und Meer
zeugen von des Schöpfers Ehr;
meine Seele singe du,
bring auch jetzt dein Lob herzu.

Seht das große Sonnenlicht,
wie es durch die Wolken bricht;
auch der Mond, der Sterne Pracht
jauchzen Gott bei stiller Nacht.

Seht, wie Gott der Erde Ball
hat gezieret überall.
Wälder, Felder, jedes Tier
zeigen Gottes Finger hier.

Seht, wie fliegt der Vögel Schar
in den Lüften Paar bei Paar.
Blitz und Donner, Hagel, Wind
seines Willens Diener sind.

Seht, der Wasserwellen Lauf,
wie sie steigen ab und auf;
von der Quelle bis zum Meer
rauschen sie des Schöpfers Ehr.

Ach mein Gott, wie wunderbar
stellst du dich der Seele dar.
Drücke stets in meinen Sinn,
was du bist und was ich bin.

Text: Joachim Neander 1680
Melodie: Georg Christoph Strattner 1691

Evangelisches Gesangbuch 504